„Brillantster Satiriker“
Schauspieler John Bird ist tot
28.12.2022, 20:35 Uhr
Der britische Schauspieler John Bird hat sein ganzes Leben lang kein Blatt vor den Mund genommen – mit seiner Satire hat er Politiker und Despoten ausgelacht. In einem höheren Alter geht Bird mit einer Show wirklich wild um. Jetzt stirbt er im Alter von 86 Jahren. Seine Kollegen bejubelten ihn als „eine der letzten verbliebenen Säulen des Anti-Establishments“.
Trauer um John Bird: Der britische Schauspieler und Komiker ist am 24. Dezember gestorben. Er wurde 86 Jahre alt. Bird starb friedlich in einem Pflegeheim im südenglischen West Sussex, wie aus einer unter anderem von der Daily Mail zitierten Aussage hervorgeht.
John Bird, geboren am 22. November 1936 in Nottingham im Zentrum des Landes, machte sich in den 1960er Jahren zunächst als Satiriker im britischen Fernsehen einen Namen. Er erschien in der Satirezeitschrift That Was The Week That Was. In den 1960er und 1970er Jahren spielte John Bird auch sporadisch in Filmen mit. Er spielte 1976 in der Krimiparodie „No Coke for Sherlock Holmes“ und ein Jahr später in Terry Gilliams Fantasy-Komödie „Jabberwocky“.
1975 veröffentlichte er mit dem britischen Komiker Alan Coren das Comedy-Album The Collected Broadcasts of Idi Amin. Mit diesen satirischen Aufnahmen verspotten sie den damaligen ugandischen Militärdiktator Idi Amin, der als einer der brutalsten Despoten des 20. Jahrhunderts gilt.
Höhepunkt der späten Karriere
Nach unzähligen Auftritten im Fernsehen und auf der Bühne startete John Bird um die Jahrtausendwende neu durch. Die Satireshow „Bremner, Bird and Fortune“ machte Bird ab 1999 wieder berühmt.
Hier trat Bird erneut mit seinem alten Sketch-Partner John Fortune auf, den er während seines Studiums in Cambridge kennengelernt hatte. Bird und Fortune waren in der Show wegen des Formats von The Two Johns beliebt. Dies waren Interviews mit fiktiven Politikern oder Beamten, die alle den Namen George Parr trugen. John Fortune starb 2013 im Alter von 74 Jahren.
Rory Bremner, das dritte Mitglied von „Bremner, Bird and Fortune“, würdigte den verstorbenen Kollegen Bird auf Twitter. „Einer der bescheidensten Männer und brillantesten Satiriker“, schrieb Bremner. „Und eine der letzten verbliebenen Säulen des Anti-Establishments.“