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Multimilliardär dank Impfstoff: Biontech-Gründer Sahin ist jetzt superreich

Multimilliardär dank Impfstoff
Biontech-Gründer Sahin ist jetzt super reich

Aufgrund des Erfolgs mit einem Corona-Impfstoff gehen die Aktien von Biontech durch das Dach. Mitbegründer Sahin gehört damit zum Club der 500 reichsten Menschen der Welt.

Biontech ist eines der ersten Unternehmen, das einen Impfstoff gegen das Coronavirus entwickelt. Mitbegründer Ugur Sahin ist aufgrund dieses Erfolgs heute einer der reichsten Menschen auf dem Planeten. Bloomberg schätzt Sahins Vermögen auf rund fünf Milliarden Euro. Damit gehört er zu den Top 500 des von der Finanznachrichtenagentur zusammengestellten „Milliardärsindex“.

Biontech
Biontech 95,60

Der Grund dafür ist die rasante Entwicklung des Aktienkurses von Biontech. Als das Unternehmen im September 2019 an die Börse ging, kostete eine Aktie 15 US-Dollar. Heute werden mehr als 95 US-Dollar gehandelt. Allein diese Woche sind die Zeitungen um fast 8 Prozent gestiegen, nachdem der Impfstoff gemeinsam mit dem US-amerikanischen Pharmagiganten Pfizer entwickelt wurde. ist in Großbritannien zugelassen. Die Zulassung in der EU und den USA wird in Kürze erwartet. In diesem Jahr ist der Aktienkurs um mehr als 250 Prozent gestiegen. Sahin besitzt ein Unternehmen, das 18 Prozent der Anteile an Biontech besitzt.

Im Alter von vier Jahren zogen Sahin und seine Mutter von der Türkei nach Deutschland, um bei ihrem Vater zu leben, der für Ford in Köln arbeitete. Sahin studierte später dort Medizin und wurde Arzt im Lehrkrankenhaus. Anschließend besuchte er das Universitätsklinikum Saarland in Homburg, wo er seine zukünftige Frau Özlem Türeci kennenlernte.

„Sie sind beide unglaublich intelligente Menschen mit visionären Ideen und ergänzen sich perfekt, wenn es darum geht, jedes Detail bei der Umsetzung richtig zu machen“, sagte Matthias Kromayer, CEO der Risikokapitalgesellschaft MIG AG, die mehrere Fonds in Biontech investiert hat. Die beiden sind sich durch ihre Leidenschaft für die Medizin einig: Am Morgen vor der Hochzeit waren sie im Labor und kehrten nach dem Standesamt dorthin zurück, wie der Medizinarzt Türeci in einem Interview sagte.

Neuer Ansatz

Sie gründeten 2001 ihr erstes Unternehmen, Ganymede. 15 Jahre später wurde der Entwickler von Anti-Krebs-Antikörpertherapien vom japanischen Pharmaunternehmen Astellas für 1,28 Milliarden Euro übernommen. Sahin gründete Biontech im Jahr 2008 und übernahm die Führungsposition, Türeci fungiert als Chief Medical Officer. Ihre Vision: Individuelle Therapie für jeden Krebspatienten. 2019 wurde Sahin mit dem Deutschen Krebspreis ausgezeichnet.

„Er ist ein sehr bescheidener, bescheidener Mensch. Alles außerhalb ist ihm nicht wichtig. Aber er möchte die Strukturen schaffen, um seine Vision zu verwirklichen, und seine Ambitionen sind nicht länger bescheiden“, sagte Matthias Theobald, ein langjähriger Begleiter von Sahin, stellvertretender Leiter des Universitätszentrums für Tumorerkrankungen UCT Mainz.

Im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Biotech-Unternehmen kann sich Biontech nicht von Anfang an über mangelndes Interesse der Geber beschweren. Das Unternehmen hat in den letzten Jahren rund 1,5 Milliarden US-Dollar von Investoren aufgebracht. Die Hauptspender sind die Brüder Strüngmann, die Gründer der Generika-Gruppe Hexal. Microsoft-Gründer Bill Gates wurde ebenfalls auf das Unternehmen aufmerksam und pumpte durch seine Stiftung Millionen in Biontech. Zu den Partnern zählen Pharmakonzerne wie Sanofi, Eli Lilly, die Roche-Tochter Genentech und Pfizer – das US-amerikanische Pharmaunternehmen ist Entwicklungspartner für das Corona-Impfstoffprojekt.

Sahins Weitsicht half Biontech, „einen Impfstoff unglaublich schnell zu entwickeln und herzustellen“, sagte Kromayer vom Investor MIG. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Therapien auf Basis der sogenannten Messenger-RNA (mRNA), die Informationen an menschliche Zellen übertragen müssen, um Krankheitserreger zu bekämpfen. Der Biontech-Corona-Impfstoff basiert ebenfalls auf diesem neuen Ansatz. Sahin sieht die Suche nach einer Impfung als „menschliches Projekt“: „Je früher ein wirksamer Impfstoff verfügbar ist, desto eher können wir alle in unser altes Leben zurückkehren.“

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