Donnerstag, Dezember 26, 2024

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Nach dem Angriff in Wien: Überfälle auf Pinneberg, Kassel und Osnabrück

Der Angreifer aus Wien hatte offenbar Verbindungen zu Deutschland – das sind nun die Sehenswürdigkeiten der Ermittler. Die Polizei durchsuchte verschiedene Wohn- und Geschäftsräume mutmaßlicher Islamisten.

Von Michael Götschenberg, Terrorismusexperte der ARD

Nach Angaben von ARD-Kapitalstudios Derzeit werden die Wohn- und Gewerbeimmobilien mehrerer mutmaßlicher Islamisten in Deutschland durchsucht. Hintergrund ist die Untersuchung durch die Bundesanwaltschaft nach dem von Islamisten motivierten Terroranschlag am Montagabend in Wien.

Es werden Kontakte des 20-jährigen Wiener Angreifers zur islamistischen Szene in Deutschland gesucht. Wie die Bundesanwaltschaft bekannt gab, gibt es in Pinneberg, Kassel und Osnabrück insgesamt vier nicht verdächtige Personen. Der Killer soll im Juli 2020 zwei von ihnen in Wien getroffen haben, und über das Internet gab es Kontakt zu einer dritten Person. Es gab keinen direkten Kontakt mit der vierten Person, nur indirekten Kontakt über das Internet.

Seehofer reagierte auf Kontakte in Deutschland

Die Suche ist nicht ganz unerwartet. Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte gestern im Bundestag erklärt, der Angreifer in Wien habe Verbindungen zu Drohungen in Deutschland. Die Bundesanwaltschaft hat bisher angenommen, dass die Kontakte in der islamischen Szene in Deutschland nicht an der Vorbereitung des Angriffs beteiligt waren. Niemand wurde verhaftet, es ging nur darum, mögliche Beweise zu sichern, sagte der Bundesanwalt.

Bei dem Angriff am Montagabend in der Wiener Innenstadt wurden vier Menschen getötet und mehr als 20 verletzt, einige davon schwer. Der Mörder selbst wurde von der Polizei erschossen. Der 20-jährige Kujtim F. mit österreichischer und nordmazedonischer Staatsbürgerschaft versuchte 2018, dem „Islamischen Staat“ in Syrien und im Irak beizutreten. Der Versuch war jedoch erfolglos. Er wurde in der Türkei festgenommen und verurteilt, nachdem er nach Österreich versetzt worden war.

Wie von verschiedenen Medien berichtet, soll er mehrere Tage unter einem Dach mit zwei deutschen Islamisten gelebt haben, die sich während des Aufenthalts in der Türkei ebenfalls dem IS anschließen wollten. Es ist unklar, ob diese Kontakte in irgendeiner Weise relevant waren. Zumindest sollten die Leute, die heute gesucht werden, andere Kontakte sein, das haben sie gelernt ARD Hauptstadt Studio in Sicherheitskreisen.

Kriminell sehr gut verbunden

Kujtim F. hatte offenbar gute Kontakte zur islamischen Szene. Die österreichischen Detektive gaben gestern bekannt, dass es auch Hinweise auf die Schweiz gibt. Seit dem Gesetz haben Ermittler in Österreich vorläufig 15 Personen zwischen 16 und 28 Jahren festgenommen – allesamt angeblich radikale Islamisten.

Wie eng das Netzwerk war, muss noch ermittelt werden. Die Forscher untersuchen auch, wie eng die Verbindungen zum „Islamischen Staat“ waren. Die islamische Terrororganisation behauptete den Angriff am Dienstagabend und verteilte ein Video, in dem Kujtim F. dem IS-Führer al Qurashi die Treue versprach.

Vorbereitungen mit IS?

Es ist jedoch noch unklar, ob IS-Ansprechpartner den Angreifer bei der Vorbereitung des Angriffs unterstützt haben. Der „Islamische Staat“ verlor das Territorium, das er sich in Syrien und im Irak unterworfen hatte, hat aber seitdem als Untergrundorganisation überlebt. Der Vorsitzende des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, sagte in einem Interview mit dem ARD Hauptstadt Studiodieser IS organisiert sich neu. Das Amt für den Schutz der Verfassung sieht jedoch noch keinen koordinierten Ansatz in Westeuropa mit konkreten Strukturen und Plänen.


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