Stand: 04.11.2022 16:46 Uhr
Die Übernahme von Twitter durch Tesla-Chef Musk verärgert auch Werbepartner: VW will vorerst keine bezahlten Spots auf der Plattform platzieren. Auch der amerikanische Rivale General Motors hat diesen Schritt angekündigt.
Volkswagen hat angekündigt, seine Twitter-Werbung nach der Übernahme durch den Tech-Milliardär Elon Musk einzustellen. Als Grund nannten die Wolfsburger die Ankündigung des US-Kurznachrichtendienstes, die Richtlinien zum Posten solcher Inhalte zu überarbeiten.
Der VW-Konzern habe nun „seinen Marken empfohlen, ihre kostenpflichtigen Aktivitäten auf der Plattform bis auf Weiteres zu pausieren“, hieß es. Ein endgültiger Stopp der Werbung sei dies jedoch nicht: „Wir beobachten die Situation genau und werden je nach Entwicklung über die nächsten Schritte entscheiden.“
General Motors setzt auch Anzeigen aus
Auf Twitter werden den Nutzern in der sogenannten Timeline Werbeanzeigen in möglichst personalisierter Form ausgespielt. Nach den neuesten Ankündigungen sehen Abonnenten nur die Hälfte der üblichen Anzeigen.
VW achtet seit einiger Zeit verstärkt auf das Umfeld seiner Online-Werbung. Scharfe Kritik gab es, als ein Fehler in einem automatischen Anzeigenfilterprogramm dazu führte, dass eine Anzeige auf dem rechten US-Nachrichtenportal „Breitbart“ geschaltet wurde. Der Autobauer nahm die Aufarbeitung eines als rassistisch eingestuften Videospots auf Instagram zum Anlass, seine internen Vergabeverfahren zu überprüfen.
Volkswagens amerikanischer Rivale General Motors hatte bereits vergangene Woche angekündigt, seine Werbeaktivitäten auf der Plattform in jedem Fall einzustellen. Ähnliche Schritte sollen der Pharmakonzern Pfizer und der Lebensmittelriese General Mills unternommen haben.
Musk klagt bereits über Umsatzeinbußen
Musk beklagte einen Umsatzeinbruch, nachdem die Unternehmen den Schritt gemacht hatten. Er beschuldigte „Aktivistengruppen“, die Werbetreibende unter Druck setzten. Am Umgang mit kontroversen Inhalten habe sich nichts geändert und es sei alles unternommen worden, um diese Aktivisten zufriedenzustellen, schrieb er auf Twitter. „Sie versuchen, die Meinungsfreiheit in Amerika zu zerstören“, behauptete er, ohne die Gruppen zu nennen.
Nach monatelangem Hin und Her übernahm Musk Ende Oktober Twitter. Seine Vorstellungen über die künftige Ausrichtung von Twitter und eine geplante Unternehmensumstrukturierung sorgen derzeit für Aufsehen, was offenbar auch der Fall ist viele Arbeitsplätze sind betroffen sollte. In einem ersten Schritt hatte Musk das bisherige Managementteam gefeuert und sich zum alleinigen Direktor ernannt.
Bald wird bekannt, wie viele Mitarbeiter Musk entlassen will. Medienberichten zufolge könnte der Umzug die Hälfte der Belegschaft betreffen.