Elektroschrott besteht aus weggeworfenen (funktionalen sowie defekten) elektronischen Geräten oder Komponenten. Wann immer ein elektronisches Bauteil oder Gerät entsorgt wird, trägt es zu dem ständig wachsenden Haufen von Elektroschrott bei. Dabei fallen besonders viele Geräte an, die den Massenkonsumentenmarkt bedienen und eine vergleichsweise kurze kommerzielle Halbwertszeit haben. Dies gilt allem voran für Smartphones, Computer, Laptops, Festplatten, Ventilatoren, Mikrowellen, veraltete Speichermedien (wie DVDs), Drucker, Lampen usw. Elektroschrott ist ein ernstes Problem für unsere Umwelt, da er aufgrund chemischer Reaktionen schädliche giftige Chemikalien aus den Metallen freisetzt und diese giftigen Chemikalien unsere Umwelt zum teil massiv schädigen. Mit Blick auf die chemisch bedenklichen Komponenten soll die Reach Registrierung für sachgerechte Produktion und Entsorgung sorgen.
„Früher hat alles länger gehalten“
Viele Menschen gehen intuitiv oder basierend auf Anekdoten davon aus, dass früher ja alles viel länger gehalten hat. Aber technisch stimmt das noch nicht einmal wirklich. So tragen schlicht ausgemusterte (aber noch funktionale) Altgeräte tatsächlich mehr zum Elektroschrott bei als defekte Geräte! Mit der engmaschigen Einführung neuerer Technologien (insbesondere im Multimedia- und Computerbereich) verlieren die derzeit funktionierenden, „veralteten“ Geräte ihren Charme. Die Leute neigen dann dazu, die neueste Technologie kaufen zu wollen, die bessere und neuere Funktionen bietet (wobei die Innovationssprünge letzthin eher kleiner wurden). Die Tech-Hersteller bauen weiterhin fortschrittliche Geräte, die unser Leben einfacher und komfortabler machen. Aber sie forcieren dabei Produktlebenszyklen, die vor allem wirtschaftlich (und nicht primär technisch) motiviert sind. Diese Dynamik produziert eine enorme Menge an Elektroschrott! Das macht die Entsorgung von Elektroschrott zu einer zwingenden Herausforderung. Auch die immer weitergehend automatisierten Systeme, wegen der riesige Mengen an Chips und Sensoren hergestellt werden, leisten einen wesentlichen Beitrag zum Elektroschrott. Um insbesondere die chemische Belastung beherrschbar zu machen, sind deutsche Hersteller zur Reach Registrierung verpflichtet.
Reach Registrierung reguliert chemische Bestandteile und Risikostoffe
Die Zusammensetzung von Elektroschrott wird (grob) in 6 Arten unterteilt: Auf Eisen basierende Metalle, Nichteisenmetalle, Kunststoffe, Glas, Schadstoffe und sonstige (Keramik etc.). Eisen wird immens bei der Herstellung von elektronischen Geräten verwendet und Kunststoff ist das am zweithäufigsten verbaute Material, da es billig, beliebig formbar und als nicht leitendes Material somit ideal für die Außenstrukturen ist. Nichteisenmetalle, wie Kupfer, Aluminium und Gold, haben einen erheblichen kommerziellen Wert auf dem technischen Markt und werden zur Herstellung von elektronischen Komponenten sowie für Leiterplatinen und Drähte verwendet. Sie sind häufig der wirtschaftliche Hauptanreiz für Recyclingbemühungen.
Es gibt jedoch auch einige giftige Materialien, wie Blei, Cadmium, Quecksilber usw., die in einigen Teilen elektronischer Geräte verwendet werden. Eine Reach Registrierung seitens der Hersteller soll verhindern, dass giftigen Materialien ihren Schwellenwert überschreiten oder durch unsachgemäße Entsorgung mit der Umwelt interagieren. Dadurch werden sichere Fertigungsverfahren, verbindliche Schwellenwerte, korrekte Entsorgung und Richtlinien zur Sicherheit von Arbeitern und Entsorgern geregelt. Illegal entsorgter E-Schrott geht häufig in arme Länder, wo er zum Teil unter offenem Himmel verbrannt wird, um an etwas Kupfer usw. zu kommen. Da dort keine Standards im Sinne einer Reach Registrierung vorliegen, stellt dies häufig ein hohes Risikopotenzial für Umwelt und illegale Entsorger dar, die meist noch nicht einmal Schutzkleidung tragen. Gerade deswegen sind regulierte E-Abfallströme so wichtig!