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Regierungskrise in Sachsen-Anhalt: „Irgendwie können wir gemeinsam etwas erreichen“

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Regierungskrise in Sachsen-Anhalt: „Irgendwie können wir gemeinsam etwas erreichen“

Nach einem turbulenten Tag für die CDU in Sachsen-Anhalt kämpfen die Koalitionspartner immer noch um eine Lösung. Die SPD fordert eine klare Abgrenzung der AfD. Es gibt auch zunehmende Stimmen von den Bundesparteien.

In Sachsen-Anhalt ist nach dem Rücktritt des Innenministers Holger Stahlknecht und seinem Rücktritt als Regionalchef der CDU keine Lösung für die Koalitionskrise in Sicht. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) darf nicht nur einen Bruch mit den Koalitionspartnern SPD und Grünen abwenden. Unterwegs muss er die Streitkräfte in seiner Partei zusammenhalten und auch einen Ersatz für das Kabinett und die Führung des Vertragsstaats benötigen.

SPD will beraten

Heute trifft sich der Parteirat der SPD. Es ist ungewiss, ob sich die Sozialdemokraten in Richtung CDU bewegen werden, nachdem Haseloff eindeutig zugesagt hat, das Bündnis mit dem Rücktritt von Stahlknecht fortzusetzen. Auf NDR-Informationen Die SPD-Fraktionsvorsitzende Katja Pähle lobte die Entscheidung des Ministerpräsidenten. Sie forderte die CDU außerdem auf, sich klar von der AfD zu distanzieren. „Mit Rechtsextremisten kann man nicht arbeiten“, sagte sie. „Ich hoffe also, dass der Premierminister die Firewall in seiner Partei sehr hoch halten kann.“

Als mögliche Lösung des Streits verwies Pehle auf einen Beschlussantrag ihrer Partei, wonach der geänderte zwischenstaatliche Rundfunkvertrag zusammen mit einem Katalog von Forderungen nach weiteren Verhandlungen angenommen werden könne. „Ich kann jedoch nicht abschätzen, inwieweit es in der CDU Bewegung gibt, die sich bisher sehr verfestigt hat. Und natürlich sitzen auch die Grünen am Tisch, die ihre eigenen Ideen haben.“ Nach seinen eigenen Aussagen rechnet Pehle damit, dass die drei Parteien „irgendwie gemeinsam etwas erreichen“.

Kretschmer empfiehlt die Genehmigung

Ein Veto von Sachsen-Anhalt würde den Staatsvertrag brechen. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer forderte daher seine CDU-Parteifreunde in Magdeburg auf, zuzustimmen. „Es würde kein gutes Signal senden, wenn der Staatsvertrag scheitert“, sagte er gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das ist auch eine bürgerliche Verantwortung, die jeder Abgeordnete in Sachsen-Anhalt hat.“

Das Ziel stabiler Beiträge wurde im Magdeburger Koalitionsvertrag vereinbart. Die SPD und die Grünen argumentieren jedoch, dass die Inflationskompensation einbezogen werden sollte. Sollte die CDU ihre Ablehnung mit Hilfe der AfD durchsetzen, werden die SPD und die Grünen die Koalition verlassen wollen. Alle drei Partner hatten eine Zusammenarbeit mit der AfD effektiv ausgeschlossen.

Linker Chef warnt vor „Dammbruch“

Dies ist ein weiterer Grund, warum der Streit inzwischen weit über Sachsen-Anhalt hinaus Aufmerksamkeit erregt hat. Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, warnte vor einem „massiven Durchbruch im Damm“. Es geht um die Frage, ob sich die CDU mit den Faschisten der AFD zusammenschließen will, sagte sie gegenüber dem Redaktionsnetzwerk in Deutschland.

In der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf sagte SPD-Parteichef Rolf Mützenich: „Wir müssen die Union insgesamt daran erinnern, dass die Zusammenarbeit mit der demokratiewidrigen AfD nicht nur existenzielle Probleme für die spezifische Koalition in Sachsen-Anhalt verursachen wird.“

Kramp-Karrenbauer sieht Koalitionspartner als Verpflichtung

Die Bundesvorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, machte die SPD und die Grünen verantwortlich. Haseloff machte Vorschläge. „Die Entscheidung liegt jetzt insbesondere bei der SPD und den Grünen, die sich ihrer politischen Verantwortung bewusst werden müssen.“ Anfang der Woche erarbeitete der Regierungschef mit der Staatskanzlei einen Vorschlag, um eine Abstimmung im Landtag zu vermeiden. Infolgedessen wird die Erhöhung möglicherweise nicht wie geplant am 1. Januar wirksam. Die SPD und die Grünen hatten sich geweigert.

Der CDU-Präsidentschaftskandidat und nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet sowie CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak schlossen erneut eine Partnerschaft mit der AfD aus. Ziemiak beschuldigte die SPD und die Grünen, versucht zu haben, die kenianische Koalition zu knacken. Sie sind nicht besorgt über die Radiokosten, schrieb er in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Es geht ihnen nur darum, die Glaubwürdigkeit der Union im Umgang mit der AfD in Frage zu stellen.“

Entlassung und Entlassung

Die Koalitionspartner kämpften tagelang vergeblich um eine Lösung. Am Freitag hatte sich der interne Parteistreit in der CDU zugespitzt. Nach einem kontroversen Interview mit Stahlknecht entließ ihn Hasseloff als Innenminister – am Abend kündigte Stahlknecht auch seinen Rückzug aus der CDU-Präsidentschaft für Dienstag an. In einem Interview mit dem Magdeburger Volksstimme kündigte der 56-Jährige an, dass er im Falle eines Auseinanderbrechens der Koalition mit einer CDU-Minderheitsregierung bis zu den regulären Landtagswahlen im Juni 2021 fortfahren werde. Ministerpräsident Haseloff habe eine Minderheitsregierung stets kategorisch ausgeschlossen – ebenso eine Abhängigkeit von Stimmen der AfD.

Die Entlassung von Stahlknecht ist für Haseloff jedoch keine „Befreiung“, sagt die Politikwissenschaftlerin Sabine Kropp in der tägliche Themen. Es ist wahr, dass er einen internen Parteikritiker losgeworden ist. Es bleibt abzuwarten, ob dies wirklich eine Befreiung ist – „weil der eigentliche Kern – die Abstimmung über den Staatsvertrag nächste Woche – noch aussteht“. Es ist auch unklar, ob die Koalition noch gerettet werden kann. Das Vertrauen zwischen den Koalitionsparteien war eindeutig erschöpft. „Wir wissen aus der Koalitionsforschung, dass in den sechs Monaten vor dem Ende einer ungeliebten Koalition der Konflikt im Allgemeinen zunimmt.“

Premierminister Haseloff muss nun seine Autorität im internen Parteistreit wiederherstellen. „Vielleicht hat er eine Chance, weil er bei den Wählern sehr beliebt ist und auch die Mitglieder seiner eigenen Fraktion überlegen müssen, ob sie tatsächlich jemandem Schaden zufügen wollen, dessen offizieller Bonus sie auch im Wahlkampf profitieren.“ In dieser Hinsicht schließt sie nicht aus, dass seine Autorität wiederhergestellt werden könnte, sagte Kropp – „aber mit erheblichem Schaden und einem erheblichen Vertrauensverlust“.


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