Trotz des Verbots versenkt Greenpeace weiterhin Steine vor Rügen
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Aktivisten von Greenpeace werfen seit dem Wochenende Granitsteine auf die Ostsee. Das Bundesamt für Seefahrt und Hydrographie hat die Aktion verboten. Aber die Umweltorganisation hat sich bisher nicht davon gelöst.
GTrotz eines bevorstehenden Verbots und einer Geldstrafe versenkte der Reenpeace am Dienstag weitere Granitsteine von Rügen in die Ostsee. Ziel der Aktion ist laut Umweltorganisation der Schutz der von der Bundesregierung ausgewiesenen Adlergrund-Schutzzone vor Zerstörung durch Karren. Behörden und Fischer wurden über die Koordinaten der vergrabenen Steine informiert, sagte sie.
Die Aktion begann am Wochenende. Greenpeace-Aktivisten an Bord der „Beluga II“ haben bis Sonntag etwa 60 Steine versenkt, von denen einige mehrere Tonnen wiegen.
Das Bundesamt für Seefahrt und Hydrographie hatte Greenpeace daran gehindert, Granitblöcke weiter abzusenken. Dies ist eine „Verschmutzung“, wie eine Sprecherin des Bundesamtes am Dienstag sagte. Damit verstößt die Umweltorganisation gegen das „High Sea Contribution Act“. Dies ähnelt einem Fall, in dem Greenpeace zuvor außerhalb von Sylt Steine ins Wasser geworfen hatte, was ebenfalls verboten war.
Greenpeace beschuldigt die Regierung
Der Meeresbiologe Thilo Maack von Greenpeace sagte: „Was uns zum Laufen bringt, ist unser Verständnis, dass wir der Natur ihr unberührtes Recht geben.“
Die Bundesministerien für Umwelt und Landwirtschaft hatten bereits im Frühjahr 2019 angekündigt, unter anderem am Ende des Adlergrunds das Schleppnetz zu stoppen. Bisher ist nichts passiert.
Deutschland hat seit 2007 fast 50 Prozent seiner Seegebiete geschützt, aber Schutz ist nur auf dem Papier verfügbar. Bodenkarren und Eifersucht sind in den Schutzgebieten Nord- und Ostsee sowie Öl- und Sandförderung und Kiesabbau weiterhin erlaubt.
Laut Maack wurde bei den Tauchgängen in Adlergrund festgestellt, dass die Vegetation mit Muscheln und Algen von den Felsen „rasiert“ worden war. Daten des Thünen-Instituts für Ostseefischerei zeigten, dass deutsche, polnische und dänische Fischer zwischen 2013 und 2017 in Reserve fischten.