Donnerstag, Dezember 26, 2024

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Sinusentzündung: Welche Behandlung funktioniert?

Luft zum Atmen scheint natürlich – bis die Nase geschlossen ist. Diagnose: Entzündung der Nebenhöhlen (Sinusitis). Wenn dies keine einfache Infektion ist, sondern Polypen, ist eine Operation manchmal eine Option.

Es ist ärgerlich, wenn deine Nase tropft. Manchmal vermisst man fast die laufende Nase – wenn der Schleim eingeklemmt ist und sich die Nebenhöhlen entzünden. Jeder Atemzug wird zur Qual, der Geruchssinn ist weg und das Gesicht tut weh. Manchmal gibt es auch Kopfschmerzen und Fieber. In vielen Fällen helfen Geduld und Medikamente gegen Sinusitis. Aber was ist, wenn nicht? Ist eine Operation sinnvoll?

Akute und chronische Sinusitis

Ärzte unterscheiden zwischen akuter und chronischer Sinusitis. Die Betroffenen leiden seit mehr als zwölf Wochen an chronischer Sinusitis. Laut Achim Beule, Oberarzt der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde des Universitätsklinikums Münster, sind rund 11 Prozent der Deutschen betroffen. Die akute Form ist häufiger und dauert bis zu zwölf Wochen. Bei 60 bis 80 Prozent der Betroffenen heilt die medikamentöse Therapie innerhalb von zwei Wochen ab. Nach sechs Wochen ist der Geist für fast alle vorbei.

Behandlungsmöglichkeiten

Arzneimitteltherapie – das sind zum Beispiel abschwellende Nasensprays, wie Stefan Fink, Vorstandsmitglied des Deutschen Apothekerverbandes, sagt. Diese sollten jedoch nicht länger als sieben Tage angewendet werden, da sie zu einem Gewöhnungseffekt führen und die Nasenschleimhaut langfristig schädigen können.

Nasensprays schädigen bei übermäßigem Gebrauch die Nasenschleimhaut.  (Quelle: Thinkstock von Getty-Images)Nasensprays schädigen bei übermäßigem Gebrauch die Nasenschleimhaut. (Quelle: Thinkstock von Getty-Images)

Ein einfaches Hausmittel ist, genug zu trinken. Zwei bis drei Liter pro Tag helfen, den Schleim zu verflüssigen. Gleiches gilt für Wärme, beispielsweise in Form einer Rotlichtlampe. Fink empfiehlt den Betroffenen außerdem, einzuatmen. Das Wasser sollte nicht kochen, nur 70 bis 80 Grad. Eine Nasendusche kann ebenfalls hilfreich sein. Die Nasenhöhle wird mit einer Salzlösung gespült. Pflanzliche Produkte zur Einnahme, wie Destillate aus Eukalyptus, Myrte oder Thymian sowie Extrakte aus Enzian, Schlüsselblume und Eisenkraut, können ebenfalls schleimlösend und entzündungshemmend sein.

Maßnahmen bei schwerer Entzündung

Wenn die Krankheit anhält oder besonders schwerwiegend ist, erhalten die Patienten normalerweise ein Nasenspray, das Cortison enthält. Antibiotika werden verwendet, wenn sich Bakterien ansiedeln, die schwerwiegende Komplikationen haben, wie z Meningitis oder Blindheit verursachen. Es ist jedoch ein Missverständnis, dass eine frühzeitige Verabreichung von Antibiotika dies verhindern kann.

Wenn keine dieser Maßnahmen hilft, kann es zu einem anatomischen Problem bei der dauerhaften Entzündung kommen: Ein verschobenes Septum oder gutartige Wucherungen in der Nase – sogenannte Polypen – verhindern manchmal, dass der Schleim abfließt. Dann ist eine Operation eine Option.

Wann ist eine Operation notwendig?

Bevor Patienten unter die Lupe genommen werden, sollten sie die Meinung eines zweiten Arztes einholen, berät Prof. Leif Erik Walther, Experte des Deutschen Berufsverbandes der HNO-Ärzte. „Eine solche Operation ist gefährlich und muss von einem erfahrenen HNO-Chirurgen durchgeführt werden, um Komplikationen wie Blutungen und Verletzungen des Sehnervs oder der Schädelbasis zu vermeiden.“

Die Operation ist nicht in allen Fällen wirklich notwendig. Auch Polypen können manchmal effektiv mit Medikamenten behandelt werden. Selbst wenn sie entfernt werden, können sie nachwachsen. Ob dies passieren wird, ist schwer vorherzusagen, erklärt Walther.

Im Falle einer Operation

Wenn sich der Arzt und der Patient für eine Operation entscheiden, werden die betroffenen Bereiche zunächst mithilfe der Computertomographie kartiert. Dadurch kann der Arzt genau sehen, damit der Schleim nicht herausfließt. In der Zwischenzeit wird das Bild häufig in einen PC eingelesen, um dem Chirurgen die Navigation zu erleichtern. „Das sollte die Sicherheit erhöhen“, sagt Walther.

Während des Eingriffs entfernt der Arzt die Polypen oder richtet das Nasenseptum gerade. Eine solche Operation dauert zwischen 30 Minuten und vier Stunden und wird unter Vollnarkose durchgeführt. 5 von 1.000 operierten Patienten leiden an einer schwerwiegenden Komplikation, mehr als 80 Prozent haben Leistungen, erklärt Bauer.

Nach der Operation

Die meisten Patienten bleiben nach der Operation vier bis fünf Tage im Krankenhaus. Eine Nasentamponade sollte während dieser Zeit Blutungen verhindern. Danach sind Sie in der Regel zwei bis drei Wochen krankgeschrieben und stehen unter der Aufsicht Ihres Arztes. Zum Beispiel entfernt er die Kruste, damit es keine Narben gibt, saugt die Sekrete und kümmert sich um die Medikamente.

Wichtige Notiz: Die Informationen sind in keiner Weise ein Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch geschulte und zugelassene Ärzte. Der Inhalt von t-online kann und sollte nicht zur unabhängigen Diagnose oder Einleitung von Behandlungen verwendet werden.

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