König Charles plante bei seiner Krönung eine große Veränderung.Bild: AP POOL / Alastair Grant
Könige
Vorbereitungen für die Krönungszeremonie von König Karl III. längst begonnen. Am 6. Mai wird Charles in der Westminster Abbey offiziell zum König gekrönt. „Die Krönung wird die Rolle des Monarchen heute darstellen und in die Zukunft blicken, während sie in lang gehegten Traditionen und Prunk verwurzelt ist.“sagte der Palast in einer offiziellen Erklärung im vergangenen Oktober.
Doch lange wurde spekuliert, dass Charles mit einigen Traditionen rund um die Krönung brechen könnte. Und nun gibt es erste Anzeichen dafür, dass der neue König tatsächlich eine entscheidende Sache anders machen will als seine Vorgänger.
Charles konnte intime Einblicke gewähren
Nochmal „TelegraphEs heißt, Charles plane möglicherweise Änderungen an der Krönungszeremonie, die vor allem einen wichtigen Punkt ansprechen: Traditionell wird der König vom Erzbischof von Canterbury gesalbt. Der Kleriker streicht heiliges Öl auf den sogenannten „Krönungslöffel“ und salbt damit Hände, Kopf und Brust des Monarchen.
Dieser wichtige Teil der Krönungszeremonie findet sozusagen hinter verschlossenen Türen statt. Der Monarch steht unter einem Baldachin, so dass die Menschen kann ihn in der Kirche nicht sehen und die Fernsehkameras können keine Bilder von ihm machen. Doch genau das möchte Charles jetzt ändern.
Im Vergleich zur Krönung von Queen Elizabeth II., König Charles III. viel verändern.Bild: image stock&people/United Archives International
Der Telegraph schreibt, dass Charles Berichten zufolge eine neue Markise mit einer transparenten Oberseite herstellen lässt. Eine Kamera könnte zum Beispiel sogar den intimen Moment einfangen, in dem Charles mit nacktem Oberkörper zu sehen ist. Dem Bericht zufolge arbeitet die Royal School of Needlework bereits an einem solchen speziellen Baldachin.
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Das wäre eine Premiere für den König. Sollte Charles sich tatsächlich dafür entscheiden, öffentlich gesalbt zu werden, wären die Konsequenzen weitreichend. Es kann auch beeinflussen, was der König zu seiner Krönung trägt. Denn ihm stehen mehrere Optionen zur Verfügung.
Charles könnte sich zum Beispiel für ein traditionelles Kleid entscheiden, das aus Seidenstrümpfen, Hosen und einem üppigen Gewand aus Samt, Seide, Damast und Hermelin besteht. Eine Alternative dazu wäre die sogenannte „Super-Tunika“, ein langer Mantel aus goldener Seide mit Ärmeln. George V, Großvater Karls, hatte sich für dieses Gewand entschieden.
Aber die Beamten des Palastes waren am meisten besorgt über Charles‘ Wahl der Militäruniform. Denn sowohl der Marschall der Royal Air Force als auch die Uniform des Admirals der Fleet of the Royal Navy, die Charles zu seiner Krönung tragen könnte, sind nicht leicht abzulegen.
Wenn Charles Fernsehkameras über seine Salbung hat, könnte es schwierig sein, seine Uniformoberteile an- und auszuziehen, befürchtet der Palast. Insbesondere die zweireihige Uniform der Royal Navy dürfte die Helfer vor eine Herausforderung stellen.
Noch keine endgültige Entscheidung?
Welche Robe Charles letztendlich wählt, dürfte wirklich viel damit zu tun haben, ob die Kamera den Moment filmen darf, in dem er gesalbt wird. Der Bericht über den angeblichen zweiten Balldachhin, der kein durchsichtiges Dach hat, macht dies plausibel. Doch der „Telegraph“ schreibt auch, Charles hätte sich nicht auf eine der beiden Optionen festlegen sollen. Gut möglich also, dass die Öffentlichkeit erst kurzfristig erfährt, ob es sich um das erste Mal in der Geschichte der britischen Königsfamilie einen Einblick in diesen intimen Moment der Krönungszeremonie bekommt oder nicht.