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Start-up-E-Auto verliert Chef: Audi erobert seine „Rakete“ zurück

Start-up E-Auto verliert Chef
Audi erobert seine „Rakete“ zurück

Vor einem Jahr startete Audi ein Projekt, auf dem die Hoffnungen des VW-Konzerns ruhten. Artemis soll nicht nur einen zukunftsweisenden „Landjet“ entwickeln, sondern auch schnelle, flexible Strukturen aufbauen. Doch jetzt, wo das Startup wieder voll in den Konzern integriert ist, muss der Chef gehen.

Die Ambitionen, mit denen das Projekt im vergangenen Jahr unter dem Namen Artemis startete, könnten kaum größer sein: Das Team wird den lang ersehnten Tesla-Fighter für die VW-Konzernserienfertigung und ein ganzes „Ökosystem“ samt Ladeinfrastruktur entwickeln. Ein Modell über Audis Flaggschiff A8, das auch von den Luxusmarken Bentley und Porsche für ihre eigenen Versionen übernommen werden soll. Mit der Fähigkeit, auf Stufe vier weitgehend autonom zu fahren und einer Akku-Reichweite von satten 650 Kilometern, soll der intern „Landjet“ genannte Wagen das große Vorbild und Konkurrenten Tesla nicht nur überholen, sondern schließlich überholen. Und das alles soll 2024 serienreif sein.

Im vergangenen Jahr hieß es, ein derart ambitionierter Zeitplan sei innerhalb der Strukturen des VW-Konzerns nicht realisierbar, weshalb Artemis als „agile“ Tochter der VW-Marke Audi ausgegliedert wurde. „Wir bauen eine Rakete“, sagte Artemis-Chef Alexander Hitzinger im vergangenen Sommer gegenüber Business Insider. Schließlich ist der Name auch von der NASA-Mission inspiriert, die 2024 wieder Astronauten zum Mond bringen muss. Audi-Chef Markus Duesmann bezeichnete Artemis als „Schnellboot“, das dem Tanker Volkswagen helfen könnte, Tesla zu überholen, insbesondere bei Software und autonomem Fahren. Das Ziel von Artemis ist weit mehr als die Entwicklung eines einzigen zukunftsweisenden Autos, sondern die Etablierung entsprechender Strukturen als Vorbild für den gesamten VW-Konzern.

Inspiriert wurde Artemis damals von den extrem schnellen Entwicklungszyklen der Motorsportteams. Sowohl Duesmann als auch Hitzinger haben Erfahrungen als Entwickler in der Formel 1 gesammelt. Artemis soll dank seiner Unabhängigkeit und einer Startup-Unternehmenskultur nicht nur kreativer und schneller werden, sondern auch IT-Talente aus dem Silicon Valley gewinnen können, für die ein traditionelles Auto Hersteller möglicherweise nicht attraktiv Arbeitgeber scheint.

Ein Jahr Verspätung

Doch jetzt, genau ein Jahr nach der offiziellen Übernahme der Artemis GmbH, ist Hitzinger seines Amtes enthoben und aus dem „Schnellboot“ eine gewöhnliche Schaluppe, ein „Kompetenzzentrum“ innerhalb der VW-Tochter Audi geworden. Die Artemis GmbH werde fortan „enger und direkter mit der technischen Entwicklung von Audi zusammenarbeiten“, sagte Audi-Entwicklungsvorstand Oliver Hoffmann.

Die Arbeiten am „Landjet“ stehen keineswegs still, verzögert sich aber auf jeden Fall. Offiziell bei Audi soll das Projektteam um Hitzinger die Entwicklung des Artemis-Modells „jenseits erlernter Strukturen und Prozesse“ aufgebaut und mit Audi und dem VW-Softwareunternehmen Cariad „den Grundstein für zukunftsfähige Technologien gelegt haben“. Audi übernimmt nun die Verantwortung für die weitere Fahrzeugentwicklung und Cariad für die Softwareentwicklung.Ohne den bisherigen Teamleiter Alexander Hitzinger „würde das Fahrzeug 2025 nicht zu unseren Kunden fahren“, sagte Audi-Chef Duesmann. Jahr Verspätung gegenüber dem heute noch gültigen Fahrplan, heißt es auf der Website von Volkswagen.

Es bleibt unklar, was aus den Vorteilen der Unabhängigkeit von Artemis geworden ist, die vor einem Jahr so ​​angepriesen wurde. In den letzten Monaten hatten jedoch bereits unbestätigte Medienberichte erklärt, dass vor allem Flexibilität und Kreativität zunächst zu Problemen und Missverständnissen geführt hätten und die von Artemis entwickelten Lösungen nicht immer wie erhofft mit der angestrebten Massenproduktion im VW-Konzern kompatibel seien group .

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