Donnerstag, Dezember 26, 2024

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Streitkräfte in Deutschland: Der US-Kongress will Truppenabzüge stoppen

Als Strafmaßnahme für Deutschland kündigte US-Präsident Trump im Juni an, dass etwa ein Drittel der US-Soldaten so bald wie möglich abgezogen werde. Der Kongress will zuerst den Rückzug blockieren.

Der US-Kongress will den massiven Abzug von US-Soldaten aus Deutschland blockieren, den der amtierende Präsident Donald Trump vorläufig geplant hat. Dies geht aus dem Gesetzentwurf zum US-Verteidigungsbudget hervor, den Demokraten und Republikaner im Kongress in beiden Häusern vereinbart haben.

Der Verteidigungsminister der Vereinigten Staaten muss in einem Bericht an den Kongress angeben, ob ein solcher Rückzug im nationalen Interesse der Vereinigten Staaten liegen würde. Frühestens 120 Tage später könnte die Zahl der in der Bundesrepublik stationierten US-Soldaten unter die Grenze von 34.500 fallen.

Trump sollte das Gesetz unterzeichnen

Mitglieder des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses und des von Trump dominierten Senats der Republikaner einigten sich auf das 4.500 Seiten umfassende Verteidigungsbudgetpaket für das kommende Jahr. Nachdem Trump von den beiden Kongresshäusern im Kongress verabschiedet wurde, muss er den Gesetzentwurf unterzeichnen, damit er in Kraft tritt.

In Bezug auf den geplanten Rückzug aus Deutschland heißt es im Entwurf auf Seite 1428, dass der Kongress Deutschland weiterhin als starken NATO-Partner bewertet. Die Anwesenheit von „ungefähr 34.500 Angehörigen der in Deutschland stationierten US-Streitkräfte“ war eine wichtige Abschreckung gegen die militärische Aggression und die Expansionsbemühungen Russlands in Europa. Die US-Streitkräfte in Deutschland sind auch für die Unterstützung der US-Operationen im Nahen Osten, in Afrika und in Afghanistan von entscheidender Bedeutung.

Trump will 12.000 Soldaten abziehen

Trump hatte Mitte Juni den Abzug einiger US-Soldaten in Deutschland angekündigt, was den Schritt mit den seiner Ansicht nach zu niedrigen deutschen Verteidigungsausgaben rechtfertigte. Insgesamt würden etwa 12.000 Soldaten abgezogen, was etwa einem Drittel der Gesamtzahl der in der Bundesrepublik stationierten Soldaten entspricht. Einige Wochen nach Trumps Ankündigung machte der jetzt entlassene US-Verteidigungsminister Mark Esper klar, dass die Pläne „so schnell wie möglich“ ausgeführt werden müssten. Bisher ist diesbezüglich nichts passiert.

Besonders betroffen wären Standorte in Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz. Trump hat gedroht, das Verteidigungsbudget mit einem Vetorecht zu blockieren – aber das hat nichts mit der Debatte über den Abzug der US-Truppen aus Deutschland zu tun, sondern mit einem Streit über die Regulierung von Online-Plattformen. Im Sommer drohte Trump auch mit einem Veto gegen das Gesetzespaket im Streit um eine mögliche Umbenennung von Militärbasen. Ein Veto des Präsidenten kann mit einer Zweidrittelmehrheit im Repräsentantenhaus und im Senat aufgehoben werden.

Nord Stream 2: Kongress will Sanktionen gegen Berlin ausschließen

Der Entwurf des Gesetzespakets zeigt auch, dass der US-Kongress beabsichtigt, die bevorstehenden Sanktionen im Streit um die deutsch-russische Ostseepipeline Nord Stream 2 zu verlängern, beabsichtigt jedoch, die europäischen Partnerstaaten im Voraus zu konsultieren. Darüber hinaus dürfen aufgrund von Nord Stream 2 keine Sanktionen gegen die Regierungen Deutschlands, anderer EU-Mitgliedstaaten, der Schweiz, Norwegens und Großbritanniens oder der EU selbst verhängt werden.

Zuvor war bekannt, dass sowohl das Repräsentantenhaus als auch der Senat – die beiden Kammern des US-Kongresses – die Sanktionen gegen die an der Pipeline beteiligten Unternehmen verlängern wollen. In früheren Gesetzentwürfen, die jetzt für das Verteidigungsbudgetpaket (NDAA) zusammengestellt wurden, wurde zuvor nicht erwähnt, dass europäische Partner konsultiert werden sollten oder dass Sanktionen gegen Länder in Europa nicht zulässig waren. Nachdem US-Präsident Donald Trump beide Häuser im Kongress passiert hat, muss er das Gesetz unterzeichnen, bevor es in Kraft tritt.


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