Hoffenheim startete das Spiel ohne Andrej Kramaric und einige andere koronabedingte Fehler. Die Gäste vermissten Kapitän Christopher Trimmel mit Muskelproblemen. Die Gäste hatten nach fünf Minuten die erste gute Chance: Julian Ryerson, der gerade in die Basis gerutscht war, verfehlte knapp eine scharfe Flanke von links.
Assoziation mit dem besseren Start, Awoniyi darüber
Beide Trainer hatten ihre Teams taktisch mit einer Drei-Mann-Kette auf das Feld geschickt. Infolgedessen hatten die Gäste zunächst einen Vorteil, saßen dicht hinter dem Zentrum und konzentrierten sich auf Gegenangriffe wie Taiwo Awoniyi, der nach einem Gegenangriff knapp über das Ziel schoss (10.).
Trainer Sebastian Hoeneß setzte bei den Gastgebern auf ein kreatives Mittelfeld. Da es nur drei klassische Verteidiger auf dem Feld gab, war vorne Platz für fünf Mittelfeldspieler hintereinander. Florian Grillitsch, Dennis Geiger und Co. spielte diesen Vorteil nur gelegentlich. Munas Dabbur schied nach 14 Minuten vielversprechend aus, doch sein Schuss wurde von Robin Knoche auf die Linie gedreht.
Posch muss verletzt untergehen, Hoffenheim wechselt
Insgesamt hatten die Berliner in der ersten Halbzeit einen leichten Chancenanstieg, die drei Hoffenheimer hatten viele Chancen. Die Heimmannschaft zeigte viele Lücken, insbesondere bei Gegenangriffen. Nach 34 Minuten mussten die Gastgeber jedoch zum ersten Mal in die Abwehr wechseln, Robert Skov kam für den angeschlagenen Stefan Posch ins Spiel.
Von diesem Moment an spielte die Heimmannschaft mit einer Viererkette. Trotzdem blieben die Berliner gefährlicher: Sebastian Griesbeck köpfte nach 40 Minuten auf das Tor, aber Oliver Baumann parierte brillant mit dem Fuß im Tor von Hoffenheim. Zur Halbzeit blieb es gleich, vor allem, weil Andreas Luthe in der Nachspielzeit einen Kopfball von Dabbur im Berliner Tor entschärfte.
Skov drückt und sieht rot, Kruse trifft
Der zweite Lauf begann viel sanfter. Aber dann Spannung in der 58. Minute: Union Berlin reagierte erneut und Sebastian Griesbeck war frei. Robert Skov brachte ihn mit einem Stoß, einer klaren Strafe, zu Fall. Schiedsrichter Robert Hartmann zeigte auch Skov rot – obwohl Hoffenheims Ryan Sessegnon im Strafraum war. Allerdings hatte Skov Griesbeck deutlich geschubst, als er bereits mit dem Schuss begonnen hatte und nicht versuchte, den Ball zu spielen – wahrscheinlich auch deshalb störte der Video-Schiedsrichter nicht. Max Kruse verwandelte den Elfmeter, der von der Aufregung nicht beeindruckt war, in 1: 0 für die Gäste (60.).
Hoffenheims Team tauschte und brachte mit Christoph Baumgartner und Sargis Adamyan zwei neue Offensivkräfte ein. Aber im letzten Drittel des Spiels traf die Heimmannschaft oft die falschen Entscheidungen. Wieder einmal wurde klar, wie unverzichtbar Andrej Kramaric, der seit Wochen vermisst wird, für die TSG ist.
Dabbur gleicht aus, aber dann kommt Pohjanpalo
Die Gastgeber hatten lange Zeit keine nennenswerte Gelegenheit – es musste sich um eine einzige Aktion handeln. Und der bis dahin unglückliche Dabbur hat sich in der 80. Minute darum gekümmert. Im Strafraum spielte der Angreifer auf engstem Raum gegen zwei Gegner und traf den Ball über Andreas Luthe im Berliner Gehege, um das Tor auszugleichen.
In der Schlussphase investierten die Gäste dann mehr, holten Joel Pohjanpalo, einen weiteren Stürmer – und sicherten sich mit viel Glück noch den Sieg in Berlin. Max Kruse spielte einen starken Ball am langen Pfosten, Pohjanpalo rutschte in die Mitte und schoss auf Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann, der den Ball unglücklicherweise in die Ecke schickte – das 1: 2 (85.).
Grillitsch schalt den Schiedsrichter nach dem Spiel
Kurz darauf hätte Pohjanpalo die Tasche für Baumann schließen können, traf aber nur den Pfosten (88.). Der eingewechselte Cedric Teuchert, der – erneut nach Vorbereitungsarbeiten von Max Kruse – den 3: 1-Sieg in der Nachspielzeit erzielte, schnitt besser ab.
Nach dem Spiel sorgte eine Aussage des Hoffenheimer Spielers Florian Grillitsch für Aufsehen. „Ich denke, der einzige, der kein Bundesliga-Niveau hatte, war der Schiedsrichter. Das war für mich bodenlos.“sagte der Mittelfeldspieler und war besonders wütend über die rote Karte beim Elfmeter. Eine Aussage, die viele angesichts des vorherigen Spiels von Schiedsrichter Robert Hartmann kaum verstehen konnten, zumal die rote Karte beim Elfmeter hart war, aber den Regeln entsprach.
Union Berlin klettert am Tisch auf den siebten Platz. Hoffenheim, das am zweiten Spieltag den FC Bayern München mit 4: 1 besiegte, hat bereits vier Ligaspiele auf einen Sieg gewartet und befindet sich plötzlich in einer kleinen Krise. Die TSG spielt am Sonntag in Wolfsburg, die Union Berlin am Samstag in Bielefeld.