Laut ClientEarth hat Danone bis 2021 mehr als 750.000 Tonnen Kunststoff verbraucht und damit den Verbrauch des letzten Jahres übertroffen. Als Hersteller und Lieferant von Lebensmitteln, die normalerweise in Einwegkunststoff verpackt sind, hat das Unternehmen laut ClientEarth nie angemessene Maßnahmen ergriffen, um die mit der Verwendung von Kunststoff verbundenen Schäden zu beseitigen.
Die hinter dem Fall stehenden Organisationen fordern, dass Danone „die ökologischen, klimatischen, gesundheitlichen und menschenrechtlichen Auswirkungen der Verwendung von Kunststoff von der Produktion bis zum Ende der Lebensdauer“ darlegt und eine vollständige Bewertung seines Kunststoff-Fußabdrucks vorlegt. Mit ihrer Klage wollen sie Danone auch dazu zwingen, einen „Deplastifizierungsplan“ zu erstellen und umzusetzen.
„Die Klage gegen Danone bestätigt unsere Prognose, dass Umweltorganisationen ihre juristischen Aktivitäten nicht mehr nur auf das Thema ‚Klima‘ beschränken, sondern zunehmend auch in anderen ESG-Bereichen klagen werden, um ihre Ziele zu erreichen.“ Auch dieser Trend sollte im Auge behalten werden obwohl die Berichterstattung im nächsten Jahr wahrscheinlich immer noch von ‚klassischen‘ Klimaprozessen dominiert wird“, sagte Johanna Weißbach, Prozessexpertin bei Pinsent Masons in München.
Im Jahr 2023 sind auf allen Kontinenten, nicht zuletzt in Deutschland und Europa, wichtige Gerichtsentscheidungen zu Klimaschutzfällen anhängig: Vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) sind mehrere Verfahren anhängig, die alle eine Feststellung der Untätigkeit von Regierungen zum Ziel haben die Erderwärmung abzumildern ist eine Verletzung mehrerer Menschenrechte.