Bei einem Messerangriff in Paris wurden mehrere Personen verletzt. Zwei Verdächtige wurden offenbar festgenommen. Straßen, Schulen und U-Bahn-Stationen rund um den Tatort wurden gesperrt. Der Staatsanwalt gegen den Terror ermittelt.
Bei einem Messerangriff am Nachmittag im Zentrum von Paris wurden mindestens zwei Personen verletzt. Nach Angaben von „Spiegel“ sind die Opfer Mitarbeiter der Nachrichtenagentur „Premières Lignes“, die sich im selben Gebäude wie „Charlie Hebdo“ befindet. Dementsprechend machten die beiden Mitarbeiter am späten Vormittag eine Zigarettenpause und der Angriff erfolgte kurz darauf.
Nach Angaben der Polizei wurde ein Verdächtiger in der Nähe des Place de la Bastille unweit des Tatorts festgenommen. Wie mehrere französische Medien einstimmig berichten, fand wenig später eine zweite Verhaftung in der Nähe der U-Bahn-Station Richard-Lenoir statt, ebenfalls in der Nähe des Tatorts.
Der Staatsanwalt für Terrorismusbekämpfung in Paris hat den Fall nun gehört. Nach eigenen Angaben leitete sie eine Untersuchung zu „Mordversuchen im Zusammenhang mit einem Terroranschlag“ ein.
Rufen Sie ein Notfalltreffen an
Im 11. Arrondissement haben Rettungsdienste das Gebiet um den Tatort abgesperrt, Spezialeinheiten sind im Einsatz. Außerdem wurde nach Angaben der Polizei ein verdächtiges Paket beschlagnahmt. Alle Kindergärten, Schulen und Seniorenheime wurden abgesperrt und die Menschen dürfen ihre Häuser nicht verlassen.
Der französische Premierminister Jean Castex stoppte einen Besuch in einem Pariser Vorort, um die Entwicklungen des Innenministeriums zu verfolgen. Ihm zufolge wurde im Ministerium ein Notfalltreffen einberufen.
Hintergrund unklar
Der Tatort befindet sich in der Nähe der ehemaligen Redaktion des satirischen Magazins „Charlie Hebdo“, das Ziel eines Terroranschlags von 2015 war. Seit Anfang September gibt es in Paris einen Prozess gegen die Menschen, die hinter dem Angriff stehen. Bei dieser Gelegenheit veröffentlichte Charlie Hebdo die Mohammed-Cartoons erneut. Die Terrororganisation Islamic State drohte daraufhin mit Vergeltungsmaßnahmen. Die Witwen des Mörders würden am Nachmittag aussagen. Es ist unklar, ob ein möglicher Zusammenhang besteht.
Mit Informationen von Martin Bohne, ARD Studio Paris