Manche finden es wichtig und richtig, andere übertrieben und umständlich: Das Thema Gender wird derzeit heiß diskutiert und die Meinungen über die veränderte Aussprache und Schreibweise gehen oft auseinander. Auch Prominente beteiligen sich zunehmend an der Debatte, darunter Komiker und Theaterbetreiber Dieter Hallervorden – mit ziemlich drastischen Worten.
Es klingt wie die Abneigung des 85-Jährigen gegen das Geschlecht in der deutschen Sprache. „Das ‚Schlosspark-Theater‘ wird nicht an Gender teilnehmen, solange ich eine kleine Rolle zu spielen habe“, sagte Hallervorden über seine Bühne in Berlin. „Allen Mitarbeitern steht es natürlich frei, zu tun, was sie wollen. Aber alles, was das Theater veröffentlicht, dient nicht der Vergewaltigung der deutschen Sprache“, sagte er bei der Vorstellung des neuen Programms am Dienstag. Deutlicher geht es kaum.
Comedian Didi Hallervorden ist eine entschiedene Gegnerin des Geschlechts
„Natürlich entwickelt sich die Sprache weiter“, sagt Hallerorden und geht mit einem drastischen Vergleich noch einen Schritt weiter. „Aber es entwickelt sich nicht von oben auf Kommando. In letzter Zeit gab es zwei Versuche. Einmal von den Nazis und einmal von den Kommunisten. Beide haben sich unter Druck durchgesetzt, aber nur temporär – und unter Zwang.“ Hallervorden hat das Thema bereits in der Vergangenheit kritisiert. Geschlechterformen begegnet er nach eigener Aussage vor allem in den Medien.
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Die Diskussion darüber, wie die männlichen Formen in der Sprache durch weiter gefasste Begriffe ersetzt werden, um beispielsweise Frauen, aber auch Transgender einzubeziehen, wird seit mehreren Jahren geführt. Aber es hat in den letzten Monaten einen enormen Schub bekommen. Das Gender-Sternchen, wie es von Lehrern verwendet wird, ist eine Möglichkeit. Einige enthalten auch einen Doppelpunkt oder einen Unterstrich. In der gesprochenen Sprache gibt es eine kurze Pause in der Mitte des Wortes. (alp/dpa)