Das Bundeswirtschaftsministerium und das Bundesfinanzministerium gaben am Donnerstag in Berlin in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, dass sich die Bundesregierung beteiligt. Uniper führte eine Kapitalerhöhung in Höhe von 8 Milliarden Euro durch, an der nur der Bund zeichnen durfte. Zudem hat der Bund die Aktien von Fortum, dem ehemaligen finnischen Mehrheitsaktionär von Uniper, gekauft. Damit besitzt der Bund nun rund 99 Prozent des Unternehmens. Bis Ende 2024 schätzt Uniper, dass sich die erforderlichen Staatshilfen auf mehr als 30 Milliarden Euro belaufen könnten.
Die Europäische Kommission hat die Staatshilfe am Dienstagabend genehmigt, nachdem die Uniper-Aktionäre bereits am Montag grünes Licht gegeben hatten. Der Konzern aus Düsseldorf geriet durch die Einstellung der russischen Gaslieferungen in existenzielle Schwierigkeiten, da sich die Gaspreise daraufhin vervielfachten. Das fehlende Gas aus Russland muss das Unternehmen zu hohen Preisen auf dem Gasmarkt kaufen, um eigene Lieferverträge zu erfüllen, die der Konzern vor der Krise mit seinen Kunden zu günstigeren Konditionen abgeschlossen hatte. Dies führt zu weitreichenden Liquiditätsproblemen bei Uniper.
Verdi: Die Bedingungen für den Staatsbeitritt von Uniper sorgen für Unsicherheit
Die Auflagen zur staatlichen Rettung des Gasimporteurs Uniper hinterlassen laut Gewerkschaft Verdi einen bitteren Beigeschmack.
Der angeordnete Verkauf von Unternehmensteilen, der bis Ende 2026 abgeschlossen sein soll, habe bei betroffenen Mitarbeitern für große Verunsicherung gesorgt, sagte Verdi-Vorstand Christoph Schmitz am Donnerstag. In Deutschland betrifft dies Mitarbeiter des Kraftwerks Datteln IV und des Wärmeversorgers. „Diese Information ist für die Mitarbeiter sehr bitter und jetzt, kurz vor Weihnachten, ein Schock.“
Die Finanz- und Wirtschaftsministerien gaben am Donnerstag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt, dass der Beitritt der Bundesregierung zu Uniper nun abgeschlossen ist. Der Bund hat rund 99 Prozent der Aktien des Unternehmens erworben. Die EU-Kommission, die für gleiche Wettbewerbsbedingungen in Europa sorgen muss, hat diese Woche dafür grünes Licht gegeben. „Die Bundesregierung ist verpflichtet, ihren Anteil bis spätestens 2028 auf maximal 25 Prozent plus eine Aktie zu reduzieren. Diese Frist kann nur mit Zustimmung der EU-Kommission verlängert werden.“
Uniper-Aktie fliegt aus SDAX
Die Uniper-Aktie wird aus dem SDAX genommen. Das teilte der Indexmanager der Deutschen Börse, Qontigo, am Mittwochabend mit. Der Streubesitz ist im Zusammenhang mit einer Übernahme unter zehn Prozent gefallen. Nach den Regeln des „Leitfadens der DAX-Aktienindizes“ erfüllt das Unternehmen die grundlegenden Kriterien, um mit einem Streubesitz von mindestens zehn Prozent im Index zu bleiben, nicht mehr.
Für die Uniper-Aktie werden die Papiere von SFC Energy in den SDAX aufgenommen. Die Änderungen treten ab Handelsbeginn am 27. Dezember in Kraft.
Der Index ändert sich im Detail:
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+SDAX
EINTRITT
– SFC-Energie
ENTFERNUNG
-Uniper
Am Donnerstag waren beide Aktien auf XETRA uneinheitlich. Die SFC Energy-Aktie legte schließlich um 1,71 Prozent auf 23,85 Euro zu, während die Uniper-Aktie 5,51 Prozent auf 2,92 Euro zum Handelsschluss verlor.
BERLIN/DÜSSELDORF/FRANKFURT (dpa-AFX/Dow Jones/Reuters)
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Keine Daten
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Bildquellen: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images, SFC Energy AG