Virtuelle private Server (VPS) werden zumeist mit großen Unternehmen in Verbindung gebracht. Aber auch immer mehr Selbstständige und Freiberufler entdecken die Vorteile einer virtuellen Serverumgebung für sich. Insbesondere Softwareentwickler profitieren von dieser Technologie. Doch was genau ist ein virtueller Server und welche Einsatzmöglichkeiten gibt es im privaten Bereich?
Was virtuelle Server auszeichnet – und die Unterschiede zu dedizierten Servern
Ein virtueller Server ist letztendlich eine virtuelle Maschine (VM), die mithilfe spezifischer Software auf einem physischen Server erzeugt wird und sich so verhält, als wäre sie ein eigenständiger physischer Server. Sämtliche Ressourcen der realen Hardware, wie CPU, Schnittstellen und Arbeitsspeicher, werden der virtuellen Umgebung zur Verfügung gestellt. Auf einer einzigen physischen Maschine können dabei mehrere virtuelle Server betrieben werden.
Im Gegensatz dazu sind Dedicated Server oder dedizierte Server Einheiten, die einem Nutzer vollständig zur Verfügung gestellt werden. Der Nutzer erhält exklusiven Zugriff auf die Hardware des Servers – vergleichbar mit dem persönlichen Gebrauch eines Laptops oder Desktop-PCs zu Hause. Somit müssen die eingebauten Ressourcen und Komponenten nicht mit weiteren Nutzern geteilt werden. Dafür sind die Kosten im Regelfall höher als bei virtuellen Servern.
Wer einen VPS mieten und einrichten möchte, hat wie bei einem dedizierten Server keinen langwierigen Einrichtungsprozess zu erwarten. Meistens reichen wenige Minuten aus und der virtuelle Server kann uneingeschränkt genutzt werden.
Einsatzbereiche – insbesondere für Softwareentwickler interessant
Programmierer benötigen für ihre Arbeit eine zuverlässige Entwicklungsumgebung und einen sicheren Ort, um ihre Projekte und Anwendungen zu speichern. Virtuelle Server stellen diese Funktionalitäten zur Verfügung und sind dabei deutlich günstiger als ein physischer Server. Nicht nur die Anschaffungskosten fallen ins Gewicht. Wer die Leistungen eines VPS-Anbieters in Anspruch nimmt, bucht automatisch notwendige Wartungsarbeiten. Kommt es bei der Hardware zu einem Defekt, kümmert sich der Dienstleister um alles Weitere. Durch diesen breiten Serviceansatz können sich Softwareentwickler voll und ganz auf ihre Projekte konzentrieren.
Virtuelle private Server eignen sich besonders gut für komplexe Projekte, große Online-Communitys und E-Commerce-Plattformen mit hohem Besucheraufkommen. Sollte sich herausstellen, dass ein Projekt mehr Ressourcen benötigt als ursprünglich angenommen, bietet der VPS die Flexibilität, unkompliziert und schnell auf einen leistungsstärkeren Tarif umzusteigen.
Auch im privaten Bereich werden virtuelle Server genutzt
Schon lange haben virtuelle Server auch im privaten Bereich Einzug gehalten. Menschen mit einem ausgeprägten Datenschutzbewusstsein gehören zu der Zielgruppe. Heutzutage sammeln zahlreiche Akteure enorme Datenmengen – von digitalen Dokumenten über Bilder bis hin zu Videos. Zum einen sollen die Daten möglichst sicher gespeichert werden, zum anderen sollen sie vor einem Verlust geschützt sein. Zwar bieten externe Festplatten eine schnelle und bequeme Option, doch für ein optimales Backup sind sie nicht immer die beste Wahl. Ein VPS deckt beide Aspekte ab: Der Anbieter übernimmt die Verantwortung für die Datensicherheit und installiert erforderliche Softwareupdates. Außerdem stellt er über regelmäßige Backups sicher, dass die Daten der VPS-Nutzer jederzeit wiederhergestellt werden können.
Geht es im Privatleben um Vereinsarbeit oder Aktivitäten in der Freizeit, die über eine Homepage mit der Welt geteilt werden sollen, führt der Weg ebenfalls zu virtuellen Servern. Ambitionierte Webprojekte benötigen häufig einen leistungsstarken Server, der auf die eigenen Anforderungen angepasst werden kann. Während herkömmliches Webhosting in der Regel einen technischen Rahmen vorgibt, sind virtuelle Server in mehrfacher Hinsicht flexibel. So können zum Beispiel Datenbanken betrieben werden, die nur selten von Webhosting-Anbietern abgedeckt werden.