Was ist denn hier los…?
Im Kampf gegen den teuren Schock verspricht die Chefin der Eurobank EZB, Christine Lagarde (66), seit Monaten: Wir werden alles tun, um die XL-Inflation (derzeit 10 Prozent) zu stoppen! Aber das stimmt nicht! Lagarde und einige ihrer Notenbankkollegen treten wieder auf die Bremse.
Bei der internen Sitzung der EZB-Spitze am Donnerstag hat es geknallt! Laut Reuters forderten mehrere Stadträte, den Preisschock endlich gnadenlos zu bekämpfen – und den Leitzins um weitere 0,75 Punkte anzuheben.
Aber Lagarde hat sich gewehrt! Ergebnis: das Interesse stieg nur um 0,5 Punkte.
Viel zu wenig gegen den Preisschock, sagt Chefvolkswirt Jörg Krämer (56) von der Commerzbank: „Die EZB bekämpft die Inflation leider nicht energisch genug.“ Das gefährdet unseren Wohlstand.
Ergebnis: Der teure Stoßdämpfer hält jahrelang!
In neuen Berechnungen erwartet Lagarde bereits: Die Preise werden 2025 stärker steigen als erlaubt. Allein für 2023 rechnet die Bundesbank mit einem Plus von 7,2 Prozent.
Genannt: In den nächsten drei Jahren wird Lagarde sein Hauptziel verfehlen, die Preise nur um 2 % pro Jahr zu erhöhen. Ein Debakel!
Das wertlose Spiel mit unserem Geld!
Ein weiteres Problem: Laut Finanzexperte Prof. Gunther Schnabl (56, Universität Leipzig) heizt Lagarde sogar den teuren Schock auf. Über den Kauf neuer Staatsanleihen.
Eine Einschätzung von Schnabl (verfügbar bei BILD) zeigt: Die EZB hat von Juni bis September massiv Schuldscheine aus Italien, Spanien und Frankreich gekauft und mindestens 15 Milliarden Euro zusätzlich in die Märkte gepumpt. Immerhin hat sie Deutschland gleichzeitig 17 Milliarden Euro abgenommen.
Schnabl befürchtet, dass der Euro dadurch noch weicher wird – und die Inflation hoch bleibt.
Sehr düstere Aussichten für Bürger und Unternehmen…
Die EZB hat allen Grund, größere Schritte zu unternehmen, sagt Finanzexperte Professor Gunther Schnabl von der Universität Leipzig: „Die Inflation in Europa ist immer noch deutlich höher als in den USA. Bei einer Inflationsrate von zehn Prozent ist der Druck auf die EZB hoch, die Inflation zu bekämpfen.“
Warum also konnte sich die Zentralbank nicht dazu durchringen, die Zinsen zu erhöhen?
Schnabl glaubt: Aufgrund der hohen Schuldenlast in vielen Euro-Ländern (zB Italien oder Griechenland) fehlte es der EZB an Mut. Denn: Für diese verschuldeten Länder würde jede weitere Zinserhöhung zur „Qual“.
Das wird unsere Währung teuer zu stehen kommen: „Der Euro dürfte gegenüber dem Dollar mittelfristig weiter an Wert verlieren“, warnt Schnabl.
Immerhin hat die EZB für die kommenden Monate weitere Zinserhöhungen angekündigt. Davon können also auch Sparer profitieren, sagt Sebastian Schick, Chef des Finanzportals „Biallo“: „Dadurch dürfte der Aufwärtstrend bei den Sparquoten mindestens bis zum Frühjahr anhalten. An der Spitze halten wir die Drei-Prozent-Grenze bis dahin für Tagesgeld möglich.“
ING hat als erste Großbank die Tagesgeldzinsen auf zwei Prozent angehoben (für vier Monate), während andere Banken noch zögern.