Der Prozess gegen den VW-Dieselskandal gegen den ehemaligen VW-Chef Winterkorn beginnt im Februar. Ist aber jetzt zurück Ed– und SZ– Untersuchung eines Gesundheitsberichts, der eine Verzögerung rechtfertigen könnte.
Von Christine Adelhardt und Stephan Wels, NDR
In sechs Wochen beginnen die wichtigsten Verhandlungen aufgrund des VW-Dieselskandals gegen den ehemaligen VW-Chef Martin Winterkorn und vier weitere VW-Manager in Braunschweig. Es ist jedoch unklar, ob es zu Beginn am 25. Februar bleiben wird.
Der Grund dafür ist der Gesundheitszustand von Winterkorn. Anfang Dezember wurde er im Auftrag des Landgerichts Braunschweig von der Universitätsklinik München medizinisch untersucht. Nach Recherche durch Ed und „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) ist der Bericht von mehr als zehn Seiten jetzt verfügbar. Deshalb ist Winterkorn aufgrund einer stark beschädigten Hüfte auf einen Rollstuhl angewiesen und eine Hüftoperation erforderlich.
Nach Ansicht der Experten wäre Winterkorn in sechs bis zwölf Monaten besser dran. Der Bericht bestätigt nicht, dass Winterkorn nicht verhandeln kann. Die scheinbar dringend benötigte Operation kann jedoch ernsthafte Probleme für den Prozess darstellen.
Das Gericht bleibt bisher auf Kurs
Die zuständige Handelsstrafkammer muss nun entscheiden, ob der Prozess verschoben werden soll, damit Winterkorn operiert werden kann. Oder sie kommt zu dem Schluss, dass der Haupttest mit Winterkorn im Rollstuhl beginnen muss.
Aber dann müsste der Raum akzeptieren, dass der Prozess möglicherweise länger unterbrochen werden muss, da Winterkorn später operiert werden kann. Das Verfahren von Winterkorn muss dann möglicherweise abgelehnt werden, während das alte Verfahren gegen die anderen vier Angeklagten fortgesetzt wird. Dann liefen zwei Prozesse parallel zu demselben Problem. Probleme sollten zweimal besprochen werden.
Offiziell hält sich das Gericht an seinen Zeitplan. „Wir gehen derzeit von einem geplanten Beginn des Prozesses am 25. Februar im Rathaus von Braunschweig aus“, kündigte das Landgericht auf Anfrage an. Das Gericht äußerte sich nicht zu Winterkorns Gesundheit. Winterkorns Anwalt schweigt und Braunschweigs Staatsanwalt verweist auf das Gericht. Die an der Studie Beteiligten können am kommenden Dienstag Kommentare zu dem Bericht abgeben.
Die Koronapandemie macht die Sache nur noch schlimmer. Der Prozess findet im Rathaus von Braunschweig statt, das auch als Impfzentrum genutzt wird. Außerdem müssen die Angeklagten und ihre Anwälte aus ganz Deutschland anreisen. Die geltenden Kontaktbeschränkungen und der Bewegungsradius von 15 km in Hotspots sind noch problematischer.