Mittwoch, 28. Oktober 2020
Borussia Dortmund wird am 2. Spieltag der Champions League keine Mittel gegen einen defensiv sehr kompakten Zenit St. Petersburg finden. Nur eine Geldstrafe wird den BVB freigeben, Erling Haaland wird die Entscheidung treffen. Coach Lucien Favre erinnert an einen Bus.
Große Anstrengung, späte Auszahlung: Ein Elfmeter von Jadon Sancho brachte die phantasievollen Ballmagier von Borussia Dortmund wieder auf die Strecke in der Champions League. Das englische Supertalent hat im Spukhausspiel den riesigen Defensivbeton des russischen Meisters Zenit St. Petersburg gebrochen und den Weg für den 2: 0-Sieg (0: 0) geebnet. Der gescheiterte BVB-Start in Latium (1: 3) kann durch den ersten Erfolg als böser Ausrutscher abgehakt werden.
Dortmund: Bürki – Meunier, Akanji, Hummels, Guerreiro – Dahoud (66. Gefahr), Witsel – Sancho (84. Delaney), Reus (74. Brandt), Reyna (84. Bellingham) – Haaland. – – Trainer: Favre
St. Petersburg: Kerschakow – Karawajew, Lovren, Rakitskij, Douglas Santos – Wendel, Barrios (81. Sutormin), Jerochin – Kusjaev (71. Osdoev), Dsjuba (46. Mostowoj), Driussi (74. Schirkow). – – Trainer: Überprüfen
Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)
Tor: 1: 0 Sancho (78, Fehleranzeige), 2: 0 Haaland (90. + 1)
Zuschauer: Nein
Gelbe Karten: – Kusjaev, Karawayev
„Wir hatten oft den Ball und mussten schnell spielen“, sagte Torjäger Haaland nach dem Spiel auf dem Pay-TV-Kanal Sky. „Wir wussten, dass sich die Gelegenheit bietet. Am Ende gibt es drei wichtige Punkte. Wir mussten geduldig sein, es ist ein sehr wichtiger Sieg.“ Favre verglich die Verteidigung der Besucher mit „zwei Bussen vor dem Tor, es war sehr, sehr schwierig“. Sportdirektor Michael Zorc sagte: „Wir sind zufrieden, weil wir es mehr als verdient haben, das Rennen zu gewinnen.“ Mit einem weiteren Erfolg am Mittwoch im Club Brügge würde der BVB wieder im Zeitplan liegen. Im Parallelspiel trennen der aufstrebende Gegner von Dortmund und Latium Rom 1: 1.
Im ersten europäischen Heimspiel in der Vereinsgeschichte ohne Zuschauer hatte Dortmund sehr hohe Ballbesitzwerte, aber lange Zeit viel zu wenig Torchancen. Nur Sancho erzielte das einlösende 1: 0 (78.), was den BVB im erstklassigen Millionen-Spiel wieder in eine gute Position brachte. Thorgan Hazard wurde im Strafraum gefoult. Erling Haaland erhöhte die Verletzungszeit (90 + 1). Bei der Koronapandemie verliert der BVB bei jedem Heimspiel mehrere Millionen Euro – dies ist einer der Gründe, warum es ein Muss ist, ins Achtelfinale zu kommen. „Weiterkommen ist unser Ziel und unsere Verantwortung“, betont Zorc. Trainer Lucien Favre warnte pflichtbewusst vor Zenit, erhielt aber auch ein klares Kommando von oben. „Sankt Petersburg hat sehr gute Einzelspieler, aber das ist mir egal“, sagte Zorc. „Wir müssen gewinnen.“
Fast keiner geht in die Tiefe
Stattdessen verließ sich Favre in einem harten Geduldsspiel auf die Rückkehr seines engagierten Kapitäns Marco Reus in die Startaufstellung. Mahmoud Dahoud hatte sich für eine Mission mit einer starken Leistung im Derby gegen Schalke 04 (3: 0) empfohlen, aber er blieb unauffällig. Roman Bürki, Favre hatte dies zu einem Geheimnis gemacht, war im Ziel und ist schließlich die Nummer eins.
Der BVB spielte das Spiel in einer gespenstischen Atmosphäre, ging wie ein Handball von einer Seite zur anderen und zog die Ketten des Gegners auseinander – dann kam der Pass, der allzu selten erfolgreich war. Mats Hummels hatte die erste gute Chance (15.).
Zenit ließ es ruhig geschehen und entschied sich nach dem Ballgewinn oft für den langen Pass zum muskulösen Stürmer Artjom Dzjuba. Damit hatte Dortmund mit den sehr gefährlichen Lazio-Pässen zum ehemaligen BVB-Transferflop Ciro Immobile viel weniger Probleme als in Rom.
Riesigster gefährlichster Angreifer
Sie haben dafür kaum ihre eigenen Diplome vorgelegt, aber das änderte sich langsam nach einer halben Stunde. Reus ‚Freistoß (27.) wurde von dem sehr guten Zenit-Torhüter Michail Kerschakow gerettet, ebenso wie ein Schuss des Kapitäns aus einem scharfen Winkel (39.). Erling Haaland schoss nur für Kerschakow (42.) – ein seltener Anblick.
Für den BVB wäre es viel einfacher gewesen, der Gegner hätte aktiv am Spiel teilnehmen sollen. Stattdessen ging der Dortmunder Geduldstest mit zunehmendem Regen in die nächste Runde – mit dem Unterschied, den Zenit gelegentlich bei der Hälfte der Gastgeber verband.
Auf der anderen Seite, wenn die Dinge gefährlich wurden, war Reus normalerweise der Initiator (61.), Sancho spielte schwach. Es schien, als wollte der BVB den Ball ins Tor tragen, es gab keine Beständigkeit. Zenit half dann. In den nächsten beiden Champions-League-Spielen gegen den Club Brügge (4. und 24. November) ist der BVB erneut der klare Favorit. Die Belgier gewannen jedoch überraschenderweise in Sankt Petersburg (2: 1).